Während andere schon seit Monaten auf der Einhorn-Welle reiten, ist in meinem Atelier erst vor ein paar Tagen ein Einhorn geschlüpft. Meine Schülerpraktikantin Sophia hat den Sprung in arktische Gewässer gewagt und als absolute Nähanfängerin dieses wundervolle Fantasiewesen genäht. Ist es nicht der Hammer? Außerdem zeichnete sie das Schnittmuster für das Horn, quälte sich durch den gestalterischen Prozess und hat – tadaaa – ihren ersten Blogartikel inklusive Nähanleitung geschrieben. Ich finde, dafür hat sie einen tosenden Applaus verdient!
Ein Einhorn Schnittmuster zeichnen, das Schnittmuster nähen und kurz was darüber schreiben- ist doch ganz leicht, oder?
Das dachte ich zumindest, denn was hinter den Vorhängen ganz einfach erscheint, ist schwieriger als es aussieht.
Und obwohl ich nur ein kleines Horn erstellen wollte, habe ich gemerkt wie viel Arbeit hinter einem kleinen Accessoire steckt.
Vielleicht liegt es daran, dass ich eine komplette Nähanfängerin bin, aber ich war ziemlich überrascht wie viel ich immer wieder verbessern musste, damit das Endergebnis gut aussah.
Die Länge des Horns stand ziemlich schnell fest, jedoch war das mit dem Durchmesser der Grundseite schon anders. Nach mehreren Versuchen schafften wir es die Unterseite so zu gestalten, dass es uns gefallen hat.
Als ich mich daran machte den Schnitt zu nähen, kam mir schon die nächste Frage: wie kriege ich es hin, dass das Horn steht?
Mit Füllwatte war das Horn zwar ausgestopft, aber durch den dünnen Stoff auch sehr verbogen. Und zwar so, dass es nicht wie ein Horn von einem Einhorn aussah, sondern eher wie das einer Ziege. Selbst nachdem wir versuchten es grade zu biegen, reichte ein kleiner Stupser, um es wieder schief werden zu lassen.
Beim nächsten Versuch nähte ich so etwas wie einen Unterrock aus „Style-Vil“ für das Horn. Nun stand das Horn, jedoch sah es erstens etwas viereckig aus und außerdem hatte sich der goldene Jersey Stoff ausgedehnt, so dass die Spitze des Horns ziemlich merkwürdig abstand.
Beim nächsten Versuch nähte ich den Jersey am Style-Vil fest bevor ich den Stoff in Hornform brachte. Das umdrehen war durch die zwei lagen Stoff zwar schwieriger als bei den anderen Versuchen, aber die Spitze hörte nun tatsächlich da auf, wo sie es sollte. Weil das Horn aber immer noch viereckig wegen den knicken des Style-Vils war, stopfte ich es mit Füllwatte um eine Runde Öffnung zu erschaffen.
Auf jeden Fall habe ich es letztendlich geschafft, dass das Einhorn stolz und selbstbewusst, mit erhobenem Horn in der Wohnung stehen kann. Und ich wünsche euch, die das Horn nähen wollen, viel Spaß dabei!
Anleitung Horn nähen
Material
- Stoffrest
- Style-Vil
- Farblich passende Schnur zum Stoff
- Füllwatte
Schritt für Schritt Fotos
Stoffe zuschneiden. Lege beide Schnitteile aufeinander und nähe sie mit einer Nahtzugabe von 7 mm und einem Zickzack-Stich zusammen.
Klappe das Dreieck rechts auf rechts zusammen, stecke es mit Stecknadeln fest und nähe die Kanten mit einem Zickzackstich aneinander. Wende das Horn mit einem Stäbchen auf die rechte Seite und stopfe es sorgfältig aus.
Nimm eine passende Schnur und stich nah an der Kante ein.
Wickel den Faden mit etwas Spannung bis nach oben um das Horn.
Oben angekommen stichst du durch den Stoff und machst einen Knoten. Ziehe das Fadenende mit der Nadel durch einen Teil des Horns, so dass es im Horn verschwindet.
Mit einem passenden Faden kannst du das Horn jetzt auf die Stirn aufnähen. Versuche dabei die Naht so unauffällig wie möglich zu nähen.
Wir wünschen Euch viel Freude mit Eurem Einhorn!
Sophia und Anita
Link-Party: Handmade on tuesday, Dienstagsdinge
Merken
Merken
Schreibe einen Kommentar
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.
Vielen Dank für das Schnittmuster und die Nähanleitung für das Horn. Den Rucksack habe ich ohne Hilfe hinbekommen.
Jetzt wird die Sache komplett und ich kann meiner Enkelin ein tolles Geschenk machen. 🙂