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Kreativ sein hat schon lange die dicke Staubschicht abgeschüttelt. Ein großer wirtschaftlicher Zweig hat sich in den letzten 15 Jahren entwickelt. Zu recht! Denn Gestalten und Handarbeiten sind Futter für die Seele. Einerseits wird auf der materiellen Ebene mit den Händen gewerkeltund neue neuronale Verbindungen im Gehirn geschlossen. Andererseits wirkt sich das Gestalten auf das emotionale und seelische Befinden enorm aus.

Resilienz dank Scheitern

Gestalten und der damit verbundene kreative Prozess ist Persönlichkeitsentwicklung vom Feinsten. Am Anfang starten die Teilnehmer:innen bei Null: Ein leeres Blatt Papier oder lose Materialien und ein Ziel vor Augen. Üblicherweise ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, wie das Ziel erreicht wird. Neugier, Vorfreude, Stress können deutlich spürbar werden. Denn ein Problem will gelöst werden. Wie erreiche ich das Ziel?

Das Ziel ist auch gleichzeitig das Problem, das gelöst werden will. Frustration kann sich breit machen, wenn die ersten Versuche scheitern oder nicht dem perfektionistischen Denken entsprechen. Oftmals erleben sich die Teilnehmenden hier ganz neu, ein Perspektivwechsel findet statt. Sie sind nicht mehr die Profis, die Könnenden, sondern, vielleicht seit langem mal wieder, Anfänger:innen. Die gestalterische Aufgabe lädt zu kreativen Problemlösungen ein.

Wenn nach einigem Scheitern, wieder Aufstehen und Ausprobieren die Technik vertraut wird, entsteht Vertauen: Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Selbstwert und in die Fähigkeit zu Wachsen. Wer einmal ein Problem lösen konnte, schafft es auch immer wieder erneut. Resilienz bildet sich. Die Teilnehmenden fühlen sich gestärkt, erfüllt und stolz. Das geschaffene Werk erinnert sie immer wieder an die neu gewonnen Fähigkeiten und die eigene Kraft.
Auch die Empathie wird geschult. Beispielsweise können Führungskräfte von der Erfahrung etwas Neues nicht auf Anhieb zu können, profitieren.