Heute stelle ich Euch ein neues Nähmaterial vor. Ich habe mir einen neuen Geldbeutel nach meinem Ebook Damen Portemonnaie genäht und bin ganz begeistert, aus welch unterschiedlichen Materialien sich das Portemonnaie nähen lässt.
Korkstoff, was ist das?
Auf der h+h Messe in Köln hörte ich das erste Mal von diesem neuen ominösen Produkt. Axel, von makerist, den ich dort traf, erzählte mir von der sensationellen Neuheit.
Es hörte sich spannend an, doch ich begann zu grübeln. Kork. Kork. Ja, Kork hat eine wunderbare Haptik, lässt sich schön Anfassen. Er wird für Fußböden, zum Basteln, als Pinnwand und leider immer seltener, als Verschluss für Weinflaschen, verwendet. Doch als Stoff? Ich konnte es mir nicht so richtig vorstellen. Kork als solches ist ja recht spröde und bricht leicht. Ich konnte mich noch gut an eine Korkplatte erinnern, die eigentlich meine neue Pinnwand werden sollte und dann prompt zerbrach.
Vor einpaar Wochen meldete sich makerist wieder bei mir und bot an, ein Stück Korkstoff zuschicken, damit ich es mal testen könnte. Noch immer skeptisch, und auch sehr neugierig, sagte ich zu.
Und dann kam er. Schlicht gerollt. Ja richtig, gerollt. Versucht mal eine Korkplatte zu rollen. Geht nicht. Also Zauberei .
Der Korkstoff
Das erste was mir auffiel war, wie flexibel der Korkstoff ist. Eine hauchdünne Korkschicht wird mit einem Klebstoff auf Wasserbasis auf das Trägermaterial geklebt. Die Rückseite, also die linke Stoffseite, fühlt sich ganz weich an, wie Vlies zum Aufbügeln.
Die Korkseite ist ganz glatt und mit den typischen Löchern und Mustern im Kork. Er ist etwa 1 mm dick, und damit etwas dicker als SnapPap. Man kann ihn falten, ohne dass er knickt oder bricht. Echt schön!
Er ist wasserabweisend und ein recht leichtes Material.
Wie bei der SnapPap muss man beim Nähen einbisschen darauf achten, die Stichlänge nicht zu kurz zu wählen, damit der Stoff nicht zu stark perforiert wird. Ein festes Reißen meinerseits an einer Kante hielt der Stoff sehr gut aus.
Mittlerweile habe ich schon genähte Produkte auf dem Schnick Schnack Shopping in Darmstadt gesehen und auch Schuhe im Internet.
Laut makerist wird der Kork ökologisch, nachhaltig und in liebvoller Handarbeit in Portugal produziert. Er ist vegan und ein 100% Naturprodukt.
Der Geldbeutel
Die erste Nähidee, wie ich den Kork testen könnte, war, meine Nähanleitung für das Portemonnaie zu zücken. Und siehe da, in Kombination mit beschichteter Baumwolle ist ein sehr schicker Geldbeutel entstanden.
Bei dieser Variante, die auch im Ebook erklärt wird (Variante 3), habe ich das Persofach weggelassen. Trotzdem hat er viele Fächer, die gefüllt werden können.
Ich bin ganz begeistert von meinem neuen Schmuckstück. Dekoriert habe ich die Außenseite mit einem gesteppten Muster. Einfach den Geradstich eingestellt und losgemustert. Was meint Ihr, ist das ein Material zum Ausprobieren?
Mittlerweile habe ich das Ebook überarbeitet und angepasst, so dass jeder ganz einfach auch so ein schönes Portemonnaie aus Kork nähen kann.
Herzliche Grüße,
AnitaMerken
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Hallo Anita,
ich finde, dass es eine sehr schöne Idee ist! :-))
Liebe Grüße
Yolande
ich bin erstaunt! Es ist schon irre, was sich Techniker und Designer ausdenken, um unser Herz höher schlagen zu lassen!
Als Geldbörse gefällt es mir ausnehmend gut, bei Schuhen bin ich mir nicht ganz sicher 🙂
LG
Frau H.
Ja stimmt, liebe Iris, ich bin auch sehr gespannt, wie sich das Material entwickelt und langfristig verwenden lässt.
Die Regenschirmfotos, die ich im Netz fand, sind jedenfalls echt krass 😉
Allerliebste Grüße, Anita