Existenzgründung im DIY- und Crafting-Bereich
Dies ist der erste Erfahrungsbericht von mir zum Thema „Existenzgründung und Selbstständigkeit“. Alle zwei Wochen werde ich hier darüber schreiben, wie mein Weg war und ist. Ich lade Euch ein mir zu folgen, Euch inspirieren zu lassen, Infos zu holen und mit mir zu Lachen und zu Schmunzeln!
Erfahrungsbericht #1: Aller Anfang ist laaangsam.
So Ihr Lieben, es ist soweit, ab dem 11. August werde ich Vollzeit Selbstständig arbeiten! YEAH!
Ein langer Weg liegt hinter mir, der gegangen werden musste, von mir und für mich. Obwohl ich diese Entscheidung jetzt (endlich) getroffen habe, nagt nach wie vor ab und zu die sogenannte „Vernunft“ (oder ist es Sicherheitsdenken) an mir, ob die Entscheidung richtig ist. Ob ich wirklich genug Geld verdienen kann, um meine Lebenshaltungskosten zu decken (bisher hat es ja nicht gereicht) und ob ich wirklich bereit bin dafür zu schwitzen und zu bluten…und den Erfolg anzunehmen (vielleicht ist das ja sogar die größte Angst, tatsächlich erfolgreich sein zu können).
Wir sind wer wir sind, und tragen das immer mit uns. Manchmal ist das anstrengend und manchmal ist es erfrischend, faszinierend und ergreifend. Ich möchte mich weiterhin faszinieren, und mich daran erfreuen mich selber zu überraschen UND ich möchte mir den Raum geben, die zu Sein, die ich bin und die ich sein kann und das einfach mal ausprobieren.
Vielleicht driffte ich jetzt ins philosophieren ab. Nun gut, komme ich wieder zu den Fakten zurück. Es begann vor zwei Jahren. Ich war in der Elternzeit, davor eine brave fleißige Arbeitnehmerin gewesen, und nähte vor mich hin. Eine Patchworkdecke zum Picknicken, einpaar Kleinigkeiten für die Babyausstattung und schließlich einen Ball!
Dieser Ball ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich war fasziniert von der Patchworkidee. Ich liebte die Stoffe und die Einfachheit der Formen, die zusammengesetzt ganz besonders wurden: nämlich rund.
Gebastelt und Gemalt hatte ich schon mein Leben lang, und spätestens im Studium stellte sich immer die Frage, wie und ob ich von meinen Ideen und Produkten leben könnte. Doch ich hatte weder den Mut es zu probiern noch „DIE“ Idee womit ich Geld verdienen könnte. Damals gab es die vielfältigen Möglichkeiten über das Internet zu Agieren und zu Verkaufen noch nicht. Und während sich die ersten Crafting- und Handmade-Seiten bildeten, war ich gerade bei meiner ersten gut bezahlten Anstellung gelandet und bekam das gar nicht mit.
Als ich nun mit Kind und Ball zu Hause saß, regte sich in mir der Gedanke, dieses Schmuckstück an den Meistbietenden zu verkaufen…naja, oder ihn „so“ zu verkaufen. Doch wo? Wie könnte ich Käufer finden? Erstmal traute ich mich nicht. Doch dann entdeckte ich Dawanda und mich packte der Ehrgeiz einen Versuch zu unternehmen. Und weil ich „alles richtig“ machen wollte, meldete ich auch gleich ein Gewerbe an.
Die ersten Shopbanner, oh wie peinlich! Doch jetzt da es anders ist kann ich sie Euch ja zeigen.
Im Grunde konnte mir ja in der Elternzeit nicht viel passieren und ich wollte es ausprobieren. Rechtlich darf frau ja während der Elternzeit mehrere Stunden pro Woche arbeiten, also einen Nebenerwerb führen (mehr Infos unter BMFSFJ).
Also fotografierte ich den Ball und stellte ihn online. Widererwartend, wurde er mir weder aus den Händen gerissen, noch erhielt er unendlich viele Herzchen, noch fragte überhaupt irgendjemand danach…Kennt Ihr das? Diejenigen unter Euch, die einen Dawandashop eröffnet haben, erging es vielleicht ähnlich?! Ich war sooo von diesem Ball überzeugt, fand ihn einfach wunderbar, doch das kam nirgendswo an…(Überraschung!!!)
Mein erstes Logo und Profilfoto für meinen Dawandashop. Ja, als erstes nannte ich den Shop „Ballträume“.
Im Dawandaforum habe ich viiiieeel nachgelesen und geforscht. Ich habe mir unendlich viele Shops angesehen und versucht herauszufinden, warum „die“ erfolgreich sind und ich nicht.
Es gab einpaar einfache Antworten darauf: zu wenige Produkte (1 – 5 Bälle), schlechte Fotos (oh wie grausam) und … einfach ein zu kurzer Zeitraum, um irgendwie aufzufallen.
Trotzdem, es war wichtig begonnen zu haben. Ich bin ja eher der Learning by doing-Typ. Wenn mich ein Thema interessiert lese ich stundenlang Infos dazu, doch wenn es zu abstrakt wird, ist es Zeit für den nächsten Schritt „Erfahrungensammeln“.
In zwei Wochen erzähle ich Euch, wie es weiterging. Und bis dahin interessiert mich, wie Eure ersten Schritte in die Selbstständigkeit waren? Im Nachhinein lässt sich vieles leicht und flüssig erzählen, dabei waren viele Schritte zäh und langwierig. Also denn, bis bald!
Herzlichst, AnitaMerken
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Hallo Anita,
ich finde Deine Erfahrungsberichte richtig toll – ich kenne Dich noch nicht so lange persönlich und weiß deswegen noch lange nicht alles von Dir, ist ja logisch, wir „schwätzen“ zwar bei jedem Treffen wie die Wasserfälle, aber so schnell kann man ja wirklich nicht alles erzählen und deswegen freue ich mich jetzt zu erfahren wie das so war mit Deinem Werdegang zum Erfolg. Denn ich finde, Dein Da Wanda Shop ist mittlerweile schon recht erfolgreich und Du hast so tolle Kontakte geknüpft mit anderen erfolgreichen Labels, also für mich bist Du sowas von mittendrin und ich denke, dass die Selbstständigkeit hauptberuflich bei Dir klappt !
Du bist ein organisierter Typ und machst Dir viele Gedanken, Du bist sehr gut informiert und hast die tollsten Ideen……
Also alles da was man braucht 😉
Auf alle Fälle wünsche ich Dir das Allerbeste für den Start und natürlich auch für die Zukunft…..ich erfahre bestimmt den Werdegang aus erster Hand und freu mich drauf !!!
Herzliche Grüße
Nane
Hallo liebe Johanna,
ich freue mich von Dir zu hören! Danke auch für Deinen Tipp mit den unterschiedlichen Plattformen, die es (mittlerweile) gibt. Das denke ich auch. Insbesondere weil, zumindest im Nähanleitungsbereich, jede Plattform doch einen etwas anderen Schwerpunkt und Zielgruppe hat, wie ich das bisher feststellen konnte.
Herzliche Grüße und weiterhin viel Erfolg!
Anita
Hallo Anita,
erst einmal alles Gute zu Deiner Selbstständigkeit! 🙂
Ich bin ja selbst auch erst ein paar Monate ganz selbstständig und weiß um die Angste und Sorgen, die man hat. Ob es auch reichen wird, um die Existens damit bestreiten zu können. Bereut habe ich es nicht, obwohl ich schon öfter einmal schwitze, und darum bange, ob genug Umsatz hineinkommen wird. Aber das hat ja jeder schon durchgemacht, der kein Polster im Rücken hat, und trotzdem den Sprung gewagt hat. Und ich denke, auch wir werden es auf Dauer schaffen 🙂
mein Tip an alle, die es auch wagen wollen: Wenn der erste Shop einigermaßen bestückt ist, sollte man schon damit anfangen, sich nach anderen Plattformen umzusehen. So viel mehr Arbeit ist es nicht, da man ja schon den Großteil der Arbeit erledigt hat. Und jeder einzelne Verkauf zählt 😉
liebe Grüße, Johanna / orimono